Blaue Augen [Mini-RPG]

Spoiler:

Spieler: Minato & Kushina

Story: Kushina hatte schon immer gewusst, das dass Leben kein Ponyhof ist.
Doch das es so schlimm werden würde, hatte sich die 17 jährige nicht mal im Traum ausgemalt.
Nachdem sie ihre alte Heimat gegen die Großstadt Tokio austauschen muss, hat sie nichts mehr zu lachen. Schon am ersten Schultag begegnet man ihr mit keinerlei Respekt und hänselt sie wegen ihrer roten Haare und ihrem eher rundlichen Gesicht. Jeder Versuch, sich irgendwie in die Gesellschaft einzubringen scheitert.
Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre findet sich Kushina in der unbekannten Umgebung überhaupt nicht zurecht, verläuft sich schon auf dem Rückweg von der Schule und findet sich schließlich in irgendeiner Seitengasse wieder.
Die anfängliche Neugier auf ihre neue Heimat geht schnell in Verzweiflung über und Kushina will nichts anderes mehr als wieder zurück nach Hause zu fliegen.
Da läuft sie schließlich Minato Namikaze über den Weg, der der einzige zu sein scheint, der sie nicht hänselt oder sie wie ein Stück Dreck behandelt. Er ist nett zu ihr und langsam beginnt sie sich in ihn zu verlieben. Doch er ist einer der beliebtesten Jungs an der Schule und sie jemand, der oft genug von anderen runter gemacht wird...

Schon als sie morgens der Wecker aus ihren Träumen riss, hatte sie ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Geradezu als würde etwas passieren, was sie nicht eingeplant hatte.
Etwas, was ihre ganzen guten Vorsätze für ihren ersten Tag an ihrer neuen Schule einfach in den Wind schießen würde.
Doch noch, war sie eigentlich ganz fröhlich gestimmt. Mit einem kurzen Gähnen stieg sie aus ihrem kuscheligen, warmen Bett und ging sich waschen, ehe sie sich ihre neue Schuluniform überzog und dann nach unten eilte, wo ihre Eltern schon mit dem Frühstück auf sie warteten. Während sich Kushina ein Brötchen beschmierte und es dann vertilgte, wurde sie ein paar mal von ihren Eltern darauf angesprochen ob sie schon nervös war, doch immer antwortete sie mit einem glatten Nein.
Und das obwohl sie innerlich fast vor Aufregung umkam.
Die Schule kannte sie zwar schon, hatte sie sie sich doch schon mit ihren Eltern zusammen angesehen, als sie Kushina dort angemeldet hatten, doch zu der Zeit waren die meisten Schüler schon im Unterricht gewesen. Sie hatte kaum einen von ihnen zu Gesicht bekommen und wenn doch, hatte sie erst gar nicht mit ihnen gesprochen, weil sie sie immer so komisch angesehen hatten. Fast als hätte sie etwas im Gesicht gehabt, doch da war nichts, außer ihre altbekannte Visage. Was im Bezug darauf aber noch alles auf sie zukommen würde, hätte sie sich nicht zu träumen gewagt.
Jedenfalls fing es anfangs eigentlich ganz harmlos an. Nachdem ihr Vater, der eh zur Arbeit musste, sie an der Schule abgesetzt hatte, stand die 17 jährige erstmal etwas verloren auf dem großen Schulhof und sah sich, so unauffällig wie nur möglich um. Soviele Leute, sie sie gar nicht kannte und sie alle standen in kleinen Grüppchen zusammen und unterhielten sich lautstark über irgendetwas.
Kushina wusste das es noch dauern würde, bis sie da auch mal mitreden konnte. Erstmal war sie die Neue und das bekam sie auch direkt zu spüren. Als sie an einer Gruppe Schüler vorbeiging, drehten diese sofort die Köpfe in ihre Richtung und sahen ihr hinterher. Kushina spürte ihre Blicke in ihrem Rücken und sie hätte schwören können, das dass Tuscheln der Gruppe gleich noch etwas lauter wurde. Na super...
Schweigend ging sie an den restlichen Grüppchen vorbei und betrat die Pausenhalle, in der einige Schüler auf Bänden saßen und sich unterhielten. Wieso mussten die bloß immer alle in Grüppchen stehen? So konnte man ja nie jemanden ansprechen, wenn sich dann sofort mehrer Personen zu einem umdrehten.
Schließlich setzte sich die Rothaarige erstmal auf eine noch leere Bank an einem der großen Fenster und ließ ihren Blick schweifen. Irgendwie fühlte sie sich verdammt fehl am Platz...aber bereits jetzt, am ersten Schultag zu verzweifeln, war auch keine Lösung. Sie würde schon noch irgendwie mit den anderen in Kontakt kommen. Es dauerte halt nur etwas.
Doch das dass gar nicht mal so einfach werden würde, merkte sie dann doch recht schnell. Eine Gruppe Schüler, bestehend aus 3 Mädchen und 4 Jungen kam auf sie zu, und deren Gesichter hätte man keinesfalls als freundlich auffassen können. Kushina spürte die Unruhe schon, als die Schüler noch ein paar Meter von ihr entfernt waren und sie schluckte, nicht sicher ob sie nicht lieber einfach aufstehen sollte um ihnen aus dem Weg zu gehen. So wie es aussah wollten sie ja eh nur den Platz haben, den sie gerade für sich einnahm...aber das sie freundlich fragten, ob sie sich nicht woanders hinsetzten könnte glaubte sie nicht, weshalb sie schließlich doch lieber aufstand, dabei aber ihre Schultasche vergaß und wieder zurückeilen musste, um diese zu holen.
"Na wenigstens weiß sie was wir von ihr wollen." vernahm sie die Stimme des einen Jungen, als sie sich schnell ihre Tasche schnappte und dann wieder ein paar Schritte zur Seite trat. "Na , Rotschopf?" grinste der Junge wieder, als sich die anderen schon auf der Bank niedergelassen hatten. Unsicher blieb Kushina stehen und hielt seinem Blick stand, als er sie kurz musterte. Irgendwie war der Typ unheimlich....schon allein das er sie Rotschopf nannte. Was war so schlimm daran eben keine schwarzen haare zu haben, so wie die meisten hier? "Hi..." murmelte sie schließlich, den ersten Kontakt zu anderen Schülern hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt. Aber was sollte sie machen? Es war besser als gar nichts. "Ich bin neu hier....du kannst mir nicht zufällig zeigen, wo ich gleich hin muss, oder?" Eine einfache Frage.....die aber wohl an den Falschen gerichtet war. Denn sobald sie den Satz beendet hatte, brach der Junge in schallendes Gelächter aus und bald stimmten auch seine Freunde ein. "Sag mal Schätzelchen, sehe ich aus wie ein Babysitter?" fragte er sie schließlich, als wieder Ruhe eingekehrt war. Als Antwort schüttelte sie schleunigst den Kopf. "Nein, natürlich nicht....tschuldigung das ich gefragt habe." Sie wollte sich von der Gruppe entfernen, doch spätestens als der Jungen sie an den roten Haaren packte, musste sie stehen bleiben."Ich finde ja du siehst aus wie eine Tomate, Kleine...." wisperte er, als sie versuchte sich aus seinem Griff zu befreien und ihm schließlich Eine mit ihrer Tasche rüberhaute, die ja doch nicht gerade leicht war. Während sie auf den Boden plumste, rieb er sich wutentbrannt den Kopf. Irgendwie tat es ihr ja schon leid, aber wer sie einfach so anfasste, hatte nichts anderes verdient. Und hey, er hatte sie Tomate genannt!
Das Problem war nur, das sie jetzt die Wut der ganzen Gruppe auf sich gezogen hatte. Als die Schüler der Oberstufe aufstanden und auf sie zukamen kauerte sie sich unwillkürlich zusammen. Nicht das sie wirklich glaubte das man sie nun hier mitten in den Pausenhalle verprügeln würde.....aber sicher war sicher.

Es war ein ganz normaler sonniger Morgen, als Minato das Schulgelände betrat und seine Schultasche lässig über die Schulter gelegt hatte. Zu seiner linken lief sein alter Freund Fugaku mit einer wie immer gleichgültigen Miene und zu seiner rechten sah er schon eines der Mädchen antanzen, welchem er in den vergangenen Ferien beim Lernen für ihre Prüfung geholfen hatte, damit sie auch in die elfte Klasse vorgelassen wurde.
Die Danksagung dauerte scheinbar schon fast eine halbe Stunde und als der Blonde die Braunhaarige endlich davon überzeugt hatte, dass sie ihm wirklich- auch ja wirklich - nichts schuldig war, sah er zu seiner Linken: Kein Fugaku mehr zu sehen. Missmutig blickte er sich also um und ärgerte sich schon fast über seinen Freund, der immer wieder solche kleinen Bosheiten unternahm- nur, um dann wieder irgendwo auf dem Pausenhof aufzutauchen. Wohl gemerkt: Von Mädchen umzingelt, mit genervter Miene und mit dem dann doch suchenden Blick für seinen blonden Freund, der ihn ja immer wieder bei so etwas half- wobei er selbst nicht wenig beliebt war und daher immer "voll zu tun" hatte.
Aber so war es nun einmal. Das Schulleben war für ihn schon immer ein wenig stressig gewesen und jetzt in der Oberstufe erreichte das ganze ja erst seinen Höhepunkt: Die Examen am Ende der Zwölften, die vielen Schulaufgaben in allen Fächern, die strengsten Lehrer, damit man auch ja etwas lernte und so weiter und so fort. Was die Lehrer betraf, so hatte diese Schule wirklich gute zu bieten, doch waren sie auch mindestens genauso streng. Minato selbst und auch Fugaku hatten nie Probleme mit ihnen gehabt, aber da bildeten sie eher die Ausnahme.
Mit einem Seufzer ließ sich der Blonde nun schließlich neben seinem Freund nieder, als er diesen endlich erspäht hatte. "Du sollst mich nicht immer stehen lassen wie Frischfleisch." Oh ja, er sah genau, wie der Braunhaarige neben ihm zu Grinsen anfing. "Als ob dir das nicht gefallen würde." Ein gereiztes "Ha-Ha", von Minato konnte man schließlich als Antwort vernehmen, während er die Schultasche ebenfalls auf den Boden stellte. Wie viel Zeit war noch bis zum Unterricht? Eine halbe Stunde? Ja, das kam so in etwa hin. Wenn der Bus nicht so früh losfahren würde, könnte er länger schlafen. Ja, er gab es zu: Er liebte es auszuschlafen- das war eben ein Makel, doch war er noch nie zu spät gekommen. Nein, er war stets pünktlich und was die Fächer betraf- mal Kunst und Musik außer Acht gelassen- bereits ein kleines Genie und Klassenbester. Trotzdem wünschte er sich dann doch manchmal eine kleine Auszeit.
"He, schau mal da vorne. Die Typen könnens nicht lassen, oder?"
Die Worte eines schwarzhaarigen Mädchens ließen ihn aufhorchen und er folgte ihrem Blick in jene Richtung, wo sich ein kleines Grüppchen um jemanden gebildet hatte. Das einzig Neue, was Minato hinter ihnen sehen konnte, waren volle rote Haare, welche ein wenig zurückzuweichen schienen. Das einzig Neue? Ja, diese Gang machte schon länger alles unsicher und niemand konnte sie so wirklich ab. Die Lehrer kamen erst um zehn vor Acht zur Schule- ein Mangel war immer zu sehen, an jeder Schule - und so hatten diese Kerle freie Bahn. Oh, wie er sie selbst gerne zurechtweisen würde. Langsam gingen die Kerle ihm nämlich ganz schön auf den Zeiger. Vor allem, weil sie sich immer an den "Neuen" vergriffen und das reizte ihn am meisten.
Er beobachtete die Szene weiter, bis ein Junge vor trat, da die Rothaarige etwas gesagt hatte. Daraufhin fiel sie im nächsten Moment auf den Boden- Gelächter seitens der anderen. Minato blickte zur Seite: Niemand rührte sich. Er blickte zu Fugaku, woraufhin sich zwei Blicke trafen und der Uchiha einen Seufzer aus seinem Mund hörbar machte, was Minato in etwa so viel sagte, dass er "dabei" war.
"Gott, verdammt... Ich hasse solche Leute." Missmutig stand er auf und ließ seine Schultasche bei seinem Sitzplatz stehen, woraufhin er sich auf den Weg zu den Leuten machte, denen man offenbar eine Schraube im Kopf locker gedreht hatte. Er konnte sie wirklich nicht ausstehen. Wie konnte man einem Neuling nur so ein Verhalten zeigen? Wie konnte man jemanden generell hänseln? Fühlten sie sich dadurch stärker oder was? Machte es ihnen Spaß? Hatten sie überhaupt eine Ahnung, wie sich das anfühlen musste? Natürlich nicht, sie waren ja die Könige des Pausenhofs. Als ob!
Abrupt hielt der Blonde inne, als die Rothaarige dem guten alten Ryo doch tatsächlich ihre Schultasche überzog, woraufhin sie allerdings auf den Boden fiel. Mit großen Augen sah Minato nun zum ersten Mal ihr Gesicht, in dem sich die ganze Wut widerspiegelte- aber auch die Angst, nun verprügelt zu werden. Letzteres deutete vor allem ihre Körpersprache an, als sie sich zusammenzog. Jetzt reichte es wirklich!
"Tendo-san!" Tendo Ryo, so ein...! Derjenige, welcher gerade zu einem Schlag ausholen wollte, hielt inne und blickte ihn über die Schulter an. Man sah einen roten Fleck auf der Stirn, welcher Minato schon leicht schmunzeln ließ- wäre da nicht jene Person auf dem Boden, die sich gerade vielleicht schon fast den Tod holte! Es war ein warmer sonniger Morgen, doch wer sagte, dass die Nacht trocken und warm gewesen war?!
"Zieh ab, Minato!", zischte er nur und ballte die Faust- eine Drohung? Wenn er es darauf anlegen wollte, konnte er das gerne versuchen. "Ah, weißt du, ich glaube wenn du mal nachdenkst, dann weißt du, dass man sich auf dem Schulhof nicht prügelt." Und natürlich Gelächter seitens Ryo, der ihn als Weichei abstempelte und dann große Sprüche riss- war ja mal wieder klar. Doch davon ließ er sich nicht beeindrucken. "Wobei, nachdenken... ich hab gehört es soll schwer sein... Weißt du, es ist nicht erlaubt andere zu verprügeln- generell-, aber das denken ist schon erlaubt." Eine Kunstpause folgte. "Wobei ich glaube, dass es dir erspart bleibt." Eine Stille folgte. Ryo ballte die Fäuste und hinter sich hörte Minato die ersten Leute lachen, welche sich nun zu ihnen gesellten- unter anderem auch Fugaku, der Ryo böse angrinste. Jeder wusste, dass Fugaku den schwarzen Gürtel hatte. Ryo selbst wollte gerade ausholen, als jedoch der erste Lehrer eintraf. "Tendo Ryo! SOFORT mitkommen!" Oh ja, da hatte er den Direktor erwischt- das tat ihm nun aber nicht Leid.
Während sich die "Gang" schließlich verzog, sich alles leerte, damit sie ja nicht in Verbindung gebracht wurden, ging Minato zu dem rothaarigen Mädchen, das sich klein gemacht hatte. Seine vorher so ernste und höhnische Stimme wurde freundlich und weich. "Hey. Tut mir Leid, dass diese Idioten dich so empfangen haben. Lass sie einfach." Mit einem Mal hielt er ihr die Hand hin und lächelte breit. "Mein Name ist Namikaze Minato, willkommen auf unserer Schule- und du bist?"

Erst jetzt, da sie da auf dem Boden kauerte und auf eine Tracht Prügel wartete, merkte Kushina das ihre Unterhaltung mit diesem komisch Typen nicht unentdeckt geblieben war. Als sie vorsichtig den Kopf hob, um sich nach der Gruppe der Oberschüler umzuschauen, streifte ihr Blick kurz ein paar weitere Schüler, die ein paar Meter entfernt standen und zu ihr herübersahen. Dann stellte sich ihr auch schon der Typ mit den schwarzen Haaren ins Blickfeld und sie schaute nun auf ein paar schwarzer Schuhe, die im noch schwachen Sonnenlicht glänzten. Geputzte Schuhe....das hatte sie jetzt nicht erwartet. Nicht das es einen großen Unterschied machte, ob man denn nun mit sauberen oder dreckigen Schuhen getreten wurde. Aber irgendwas hatte es schon, wenn man wusste das nach einem Tritt, seine Uniform nicht sofort dreckig sein würde. Vielleicht fiel Kushina´s Eltern ja dann auch gar nicht auf, das sie sich schon an ihrem ersten Tag auf der neuen Schule, unbeliebt gemacht hatte und ätzende Fragerei bliebe ihr dann erspart.
Doch soweit würde es gar nicht erst kommen.
Als sie den Blick zu dem Gesicht des Schwarzhaarigen vor sich hob, um irgendwie einzuschätzen wo genau sie gleich seinen Fuß oder seine Hand spüren würde, löste sich der Kreis um sie herum etwas auf. Jeder der Schüler hatte sich einem blondhaarigen Jungen zugewandt, der nun auf sie zukam. An seinem Gesichtsausdruck konnte man erkennen das er mächtig genervt war, wobei die Frage war von was genau. Kushina kannte ihn nicht, konnte deshalb also auch nicht einschätzen was er vor hatte. Okay, vielleicht eilte er ihr grad zu Hilfe, was schon irgendwie nett gewesen wäre, andererseits aber auch total peinlich, oder er gehörte zur Gruppe dazu und wollte auch mitmachen. Der Neuen so richtig eine rein hauen....das klang wirklich spaßig. Ein leises Seufzen verließ die Lippen der Rothaarigen, als sie ihren Kopf auf ihren Arm sinken ließ. Langsam, wurde ihr von dem ganzen auf dem Boden rumgeliege verdammt kalt. Und weich war der Boden auch nicht gerade. Eher hart und feucht. So oft wie es momentan regnete, war das keinesfalls ein Wunder. Trotzdem, hätte sie es sich schon gern trockener gewünscht, wenn sie hier schon verprügelt werden musste. Konnte man es den Opfern denn nicht auch bequem machen? Nein, natürlich nicht. Schließlich waren das ja die Loser, die nichts brauchten, außer das tägliche Hänseln und Runtermachen.
Eigentlich war Kushina nie so gewesen.....jedenfalls konnte sie sich nicht daran erinnern. Sie war eine eher laute und temperamentvolle Person, die auch mal böse sein konnte, wenn ihr jemand auf die Nerven ging. Doch irgendwie war das gerade alles verschwunden...vielleicht lag es an dem Typen? Er war so riesig....fast wie ein Berg. Und sie fühlte sich mit ihren 1,60 neben ihm wie ein Käfer. Was dank ihrer roten Haare sogar ganz gut passte. Ein Marienkäfer der sich mit einem Berg anlegen wollte. Oh je. Das konnte ja nur schief gehen.
So war es vielleicht auch ganz gut, das sich Kushina gar nicht erst mit ihm anlegen musste. Als der Blondhaarige nämlich bei ihr und der Gruppe Schüler eintraf, gab er denen sofort zu verstehen was genau er von der Aktion hielt. Und hey, der schwarzhaarige reagierte sogar drauf. Seine zum Schlag ausholende Hand, senkte sich langsam und schneller als erwartet war Kushina aus seiner Schusslinie. Trotzdem blieb sie erstmal liegen, nicht ganz sicher, was die beiden Jungs nun tun würden, außer sich natürlich gegenseitig die Meinung zu geigen. Das war das Doofe wenn man keinen kannte....man wusste nicht wie er reagieren würde. Doch man merkte schnell das er der Blonde nicht auf eine Prüglerei anlegte, sondern sein Gegenüber eher mit Worten schlug. Selbst wenn er dabei äußerst ruhig und bedacht klang. Verwundernswert, wenn man bedachte, wie leicht Jungs normalerweise ausrasteten und dann nicht mehr zu halten waren. Der Schwarzhaarige war auch wieder kurz davor auszurasten und automatisch zog Kushina den Kopf ein, aus Angst jetzt könnte er dem anderen an die Gurgel gehen, doch eine Stimme, sie sich sehr nach einem Erwachsenen anhörte, hinderte ihn daran es überhaupt zu versuchen. So wie viele andere wandte Kushina den Kopf in die Richtung, aus der eben diese Stimme gekommen war und erkannte den Rektor wieder, der nun mit seiner lauten, energischen Stimme dafür sorgte, das keiner mehr dem anderen an den Hals springen wollte. Er hatte genau den richtigen Zeitpunkt erwischt. Hätte sie nun durch ihre Dämlichkeit eine Prügelei angezettelt, hätte sie sich das wohl nicht verzeihen können. Er dampfte nun mit dem schwarzhaarigen, der also den Namen Tendo Ryo trug, in Richtung Schulgebäude ab. Auch die anderen aus der Gruppe verzogen sich ohne auch nur nochmal etwas zu sagen. Was aber auch klar war, schließlich hatten sie sicher keine Lust, Ärger zu bekommen. Trotzdem....sie waren irgendwie Egoistenschweine, wenn sie ihren Kumpel jetzt einfach alleine beim Rektor ließen, schließlich waren sie nicht unbeteiligt gewesen. Aber was interessierte es sie überhaupt? Sollte sie doch lieber froh sein das Tendo jetzt Ärger bekam und sie nicht mehr nerven konnte.
Als die Unruhestifter nun also weg waren, wandte sich der blondhaarige Junge, schließlich ihr zu. Anscheinend war er wohl auch aus der Oberstufe, jedenfalls war er auch so ein Riese wie Tendo. Wenn man das überhaupt vergleichen konnte....aber die Größten waren meistens einfach in der Oberstufe. Das war wissenschaftlich bewiesen! Okay, nicht ganz....aber fast!
Jedenfalls fühlte sie sich neben ihm ebenfalls wie ein Käfer....und machte sich automatisch wieder klein, ehe ihr einfiel das sie nicht ewig hier rumliegen konnte und sie sich schnell aufsetzte. Peinlich berührt und hochrot. Doch hey....wenigstens lebte sie noch. Auch wenn sie es gar nicht verdient hatte.
Mit der Stimme, mit der sie der Junge schließlich ansprach, sackte ihr das Herz beinahe in die Hose. Alter....wie unterschiedlich seine Stimme doch war. Vorhin, als er mit Tendo gesprochen hatte, hatte sie ganz anders geklungen. Jetzt dagegen hörte sie sich an wie Honig....warm und freundlich. Und das Lächeln, passte ebenfalls dazu.
"Hey. Ach was, ist schon okay, wirklich. So welche Dumme gibt es ja schließlich immer. Trotzdem danke für die Hilfe. Ich hoffe das handelt dir jetzt keine Schwierigkeiten oder so ein?" Sie fragte extra vorsichtig, um sich zur Not selbst zu ohrfeigen, sollte er wegen ihr jetzt mächtig in der Scheiße sitzen. Dann hätte sie nämlich an einem Tag den Jackpot gezogen...fast von einem Jungen verprügelt worden und einen anderen in Schwierigkeiten gebracht haben. Juhuu, das waren wirklich super Aussichten für das kommende Jahr.
"Uzumaki Kushina. Freut mich dich kennenzulernen." Sie griff nach seiner Hand, lächelte kurz, ehe sie sich aufrichtete und ihn dann gleich wieder losließ. "Danke für die Begrüßung. Und fürs aufhelfen." So viele Danksagungen an einem Stück...er hatte es tatsächlich geschafft ihr an einem Tag soviel zu helfen, das sie glatt schon glaubte ihm irgendwas kaufen zu müssen, um sich dafür zu revanchieren.
Und irgendwie hatte sie das Gefühl das war noch nicht alles gewesen....spätestens wenn sie kläglich nach dem Raum fragte, in den sie gleich musste, würde er vielleicht wieder derjenige sein, der ihr Rede und Antwort stand...Nicht das dass schlimm gewesen wäre. Aber sie wollte sich auf keinen Fall auf jemanden fokusieren, dem sie dann das ganze Schuljahr über hinterherdackeln würde.

Minato griff sogleich nach ihrer etwas kleineren warmen Hand und zog sie noch oben, wobei er allerdings einen Schritt nach hinten machte. Immerhin wollte er nicht, dass sie durch den kleinen Schwung auf ihn drauf flog- was dann schließlich auch nicht geschah. Ein Blick seinerseits zur Seite folgte, um den Blick von Ryos Freund zu erwidern, wähernd dieser ihn gehässig anstarrte. Sollte ihm das nun Angst machen oder was? Er war selbst Schuld, wenn er so einen Mist am ersten Schultag nach den langen Sommerferien fabrizierte. Also wirklich.
Man konnte kurz eine kleine Anspannung fühlen, als beide die Blicke wieder abwandten und Minato wieder sein freundliches Lächeln aufsetzte und zu Kushina blickte. "Ja, da hast du Recht. Das ist leider immer so. Und nein, du hast mir keine Schwierigkeiten gemacht- mit denen komm ich schon klar. Das Hirn von denen liegt in den Fäusten, aber nicht hier oben." Mit letzterem Satz deutete er breit grinsend auf seine Stirn, hinter der sich bestenfalls ein Gehirn befand. Man konnte echt glauben, dass Ryo überhaupt kein Hirn im Schädel hatte, keine Weisheit, nicht das gelbe vom Ei, wirklich nicht. Stattdessen war es eher Stroh, Gummimasse oder ein Affe, der an einem Schlagzeug saß und seinen Rhythmus bei Prügeleien angab. Wieso konnte er sich selbst das jetzt nur allzu gut vorstellen?
"Freut mich. Ist doch kein Problem- ich kanns nicht ausstehen, wenn man immer auf anderen rumhakt, anstatt sich um seine eigenen Probleme zu kümmern." Er kratzte sich am Hinterkopf, während er seine Augen wieder normal öffnete, da er sie beim Lächeln- wie jeder Mensch- zusammengekniffen hatte. Sein Blick glitt zu ihrer Schultasche, welche er vom Boden aufhob und ihr dann hinhielt.
Es war ein kalter Boden- hoffentlich hatte sie sich nicht durch diese Jungen erkältet. So etwas war am Anfang des neuen Schuljahres nun wirklich sowas von gar nicht gut. Außerdem hatte es heute Nacht geregnet- ob ihre Uniform nun auch nass war? Natürlich würde er ihr nicht an den Po fassen, doch blickte er kurz auf diesen, um zu schauen, ob die Uniform durchgeweicht war oder dergleichen. Hoffentlich verstand sie das nicht falsch! "Hoffentlich hast du dir nichts geholt- deine Uniform ist ein wenig nass hinten vom Boden." Er drückte ihr die Tasche nun einfach in die Hand und griff dann an seine graue Jacke, wonach er ihr diese auch hinreichte.
"Hier, die kannst du haben." Ob sie sie nun nehmen würde oder nicht, war ihre Entscheidung, doch wenn sie klugen Verstandes war - wovon er ausging, da sie sich nicht geprügelt hatte - nahm sie sie und band sie sich um die Hüfte oder zog sie einfach an, damit die Kälte aus ihrem Körper wich.
Währenddessen machte ihm die Kälte kaum etwas aus- auch, wenn er gerade nur mit dem weißen, kurzärmligen Hemd der Schuluniform am Oberkörper begleitet war. Der Wind wehte zwar um seine blanken Unterarme und um die leicht oben aufgeknöpfte Stelle an der Bluse, doch das machte ihm wenig aus. Stattdessen drehte er sich zu Fugaku um- gerade rechtzeitig um mit einer Hand mal eben so seine Schultasche aufzufangen, wobei er fast in Richtung Kushina das Gleichgewicht verloren hätte. "Sp-Spinnst du?! Du hättest mich treffen können- und Sie erst recht!", regte er sich auf, doch klang es eher wie ein freundschaftliches Aufregen und somit nicht so ernst wie er zuvor mit Ryo umgesprungen war. Man konnte meinen, Minato hatte zwei Gesichter. Ein freundliches und manchmal auch sehr lustiger, aber dann auch wieder ein ernstes, berechnendes, das andere auch belehrte- wie Ryo zum Beispiel gerade.
Fugaku schüttelte nur den Kopf und nickte dann Kushina zu, wähernd er ein kleines Lächeln auflegte und schließlich ins Schulhaus verschwand- die Uhr sagte ihnen, dass sie sich langsam auf den Weg machen sollten. Minato drehte sich seufzend zu Kushina um, wobei er sie auch das erste Mal mustern konnte- ohne eine Störung:
Sie war vielleicht fast einen Kopf kleiner als er, hatte wunderschöne große Augen, die einem in die Seele blicken konnten und feuerrotes Haar, das ihn an eine wundervolle sommerliche Blüte erinnerte. Ihr zierlicher Körper passte kaum zu den vollen Haaren, doch verlieh ihr etwas Wunderbares...
Erst nach einer kurzen Auszeit bemerkte er, dass er sie anstarrte. Gott, war das peinlich! Mit leicht rötlichen Wangen blickte er zur Seite. "Joa... wir sollten auch langsam rein, der Pausenhof leert sich." Womit auch gleich die Frage aufzuwerfen war: In welche Klasse kam sie? War sie auch in der Oberstufe? Er schätzte sie ungefähr auf sein Alter ein- aber man wusste ja nie. Manche Leute aus der Zehnten ähnelten ja komischerweise sogar immer noch Siebtklässlern. "In welche Klasse kommst du, Kushina? Ich kann dich gerne hinbringen, da du dich wahrscheinlich noch nicht genau auskennst- alles liegt praktisch auf dem Weg zu meinem Klassenzimmer. Die Oberstufe ist ganz hinten, weißt du." Wieder zeigte er ihr ein warmes offenes Lächeln. Irgendwie hoffte er schon fast, dass sie in der Oberstufe oder gar in seiner Klasse war.
Es gab an dieser Schule drei elfte Klassen: 11-1, 11-2 und 11-3. Minato befand sich in 11-2 zusammen mit Fugaku, welcher jedoch immer wieder in 11-1 auswanderte, um seine heimliche Liebe Mikoto zu sehen. Natürlich gab er Letzteres nie zu- ja, er war schon manchmal komisch. Aber ob Kushina wirklich in der Oberstufe war und dann auch noch in der gleichen Klasse? Wobei, hoffentlich nicht, denn Ryo selbst saß auch in seiner Klasse, während die anderen Jungs seiner "Gang" - bis auf einen - in den anderen beiden Klassen verteilt waren. "Mein Raum ist 11-2, also 124 und deiner?"

Seine Hand war warm und kräftig.
Man merkte das es ihn kaum Kraft kostete sie auf die Füße zu ziehen, wo sie nun neben ihm nicht mehr ganz so klein war, ihm aber immer noch gerade mal bis zum Hals reichte. Sie war schon immer ein recht kleines und zierliches Persönchen gewesen, deshalb hatte sie sich bereits daran gewöhnt, das sie immer nach oben schauen musste, wenn ein Älterer mit ihr sprach. Das sie davon noch keine Nackenstarre bekommen hatte, war geradezu ein Wunder. Aber das kam wahrscheinlich auch nur davon das ihr Nacken es einfach gewöhnt war, schließlich war Kushina jemand der gerne und vor allem viel redete.
"Dann bin ich ja erleichtert. Es wäre nicht gut gewesen, hätte ich an meinem ersten Tag, schon jemandem Ärger eingebracht. So macht man sich nicht unbedingt beliebt." Sie schenkte ihm ein schiefes Lächeln. Natürlich hatte sie erwartet das er es abstreiten würde, nun dank ihr Schwierigkeiten zu haben, doch so, wie sie anderen das nicht ganz abkaufte, glaubte sie ihm jedes Wort. Er sprach es so locker und bedacht aus, das sie sich gar keine weiteren Sorgen machte, er könnte doch in Schwierigkeiten geraten. Er schien ein kluger Junge zu sein. Vernünftig und nicht mit dem Hang zu Prügeleien, wie z.B Tendo. "Also sind die immer so drauf?" fragte sie, als Minato meinte ihr Gehirn lege eher in ihren Fäusten, als in ihrem Kopf. "Ich kenne das....auf meiner alten Schule war es nicht anders. Aber die hatten wenigstens noch was im Köpfchen und haben nachgedacht....auch wenn sie einen dann noch gezielter fertig machen konnten. Manchmal sind Worte ja bekanntlich schlimmer, als Schläge..." Kaum merklich zuckte sie Rothaarige mit den Schultern. Irgendwie klang das so als wäre sie immer das Opfer und würde sich jetzt nicht groß wundern das es hier genauso los ging, wie an ihrer alten Schule. Dabei war das gar nicht so. Als sie noch in Nikkó, einer kleinen Stadt in der Nähe der Berge gewohnt hatte, war alles leichter gewesen. Okay, die beliebteste war sie auch dort nicht gewesen, doch sie hatte Freunde gehabt. Richtige Freunde, mit denen sie Pferde hätte stehlen können und noch vieles mehr. Kushina vermisste ihre Freunde. Um genau zu sein vermisste sie alles. Die kleine Stadt, die Berge, ihr Haus, ihre Freunde, ihre Schule....alles. Und sie glaubte auch nicht das Tokio das jemals ersetzen konnte. Okay, hier war alles größer und moderner. Doch in keinster Weise schöner, als Nikkó.
"Es ist nicht selbstverständlich das man dann hilft. Schlecht finden, kann man schließlich vieles, aber dann einzugreifen, ist etwas ganz anderes. Aber du hast es getan." Voll die Moralpredigt...aber es stimmte. Sie war ihm wirklich dankbar, das er ihr geholfen hatte. Bei den Typen, hätte sie nicht gewusst, was genau sie hätte machen können, um sich selber aus deren Fokus zu bringen. Vielleicht sollte sie Minato mal fragen. So nach dem Motto : "Was kann man tun, wenn Tendo und die anderen mich verprügeln wollen? Weglaufen, zurückschlagen, versuchen friedlich mit ihnen zu reden?" Oh Gott....das konnte ja witzig werden.
"Oh.....danke." Während sie nachgedacht hatte, hatte sich Minato bereits daran gemacht ihre Schultasche aufzuheben und sie ihr zu reichen. Sie nahm sie mit einem dankbaren Lächeln an sich ließ sie etwas hin und her schwenken, während sie mit ihren blauen Augen den Jungen vor sich betrachtete. Sie blickte in sein Gesicht und deshalb entging ihr auch nicht, das sein Blick von ihrem Gesicht nach unten glitt und schließlich irgendwo an ihrer Hüfte stoppte. Erst dachte sie er betrachtete irgendwas auf dem Boden neben ihr und auch ihr Blick glitt dorthin, doch als dort nichts außer ein paar Steinchen zu sehen waren, verstand sie. Hochrot anlaufend, fand ihre Tasche ihren Weg zu ihrem Po um dort den großen, feuchten Fleck zu verbergen, der durchs liegen auf dem Boden entstanden war. Gott wie peinlich das war....und dann hatte er das auch noch gesehen und ihr direkt auf den Arsch gestarrt. Eigentlich hätte sie ihm jetzt Eine rüberhauen müssen....doch als er sich seine Jacke auszog und ihr diese hinhielt, sparte sie sich das lieber. Wieso sollte er ihr auf den Arsch starren, nur um ihr dann im nächsten Moment seine Jacke anzubieten, damit sie eben das verdecken konnte?
"Ich denke eher nicht....eigentlich bin ich da nicht so anfällig. Aber danke für die Jacke." Sie schenkte ihm ein kurzes Lächeln, dann nahm sie die Jacke an sich. "Hälst du mal kurz?" Sie drückte ihm ihre Tasche in die Hand und band sich dann seine Jacke um ihre Hüfte, um ihren feuchten Rock so etwas zu verbergen. Auch wenn das jetzt etwas komisch aussah....es war besser als mit einem feuchten Hinterteil rum zu laufen. "So müsste es gehen." stellte sie dann zufrieden fest und griff wieder nach ihrer Tasche.
Nun gesellte sich ein weiterer Junge zu ihnen, doch auch wenn er etwas bedrohlich wirkte, schien er ein Freund von Minato zu sein.
Er schenkte auch Kushina ein kurzes Lächeln, das sie freundlich erwiderte, amüsiert darüber das der Junge Minato zuvor fast mit dessen Tasche zum stolpern gebracht hätte. Das war natürlich nicht nett gewesen....aber irgendwie hatte es etwas witziges an sich.
"Ist ja nichts passiert." schmunzelte sie, als Minato sich über eben diese Aktion aufregte. Er war noch am Leben und sie auch. Das war doch gut.
Während er andere Junge bereits Richtung Schulgebäude verschwunden war, merkte Kushina Minato´s Blick auf sich. Jetzt waren sie wieder allein und auch sie wagte sich kurz daran, ihn zu mustern. Er sah echt gut aus. Aber das war das, was ihn für Kushina auch schon wieder unerreichbar machte. So ein Jungen hatte garantiert schon ein Mädchen, dem sein Herz gehörte. Selbst wenn sie gerade wohl nicht da war....was aber auch ganz gut war, würde sie Kushina doch bestimmt dem Boden gleich machen, weil sie so nahe an ihrem Freund stand. Obwohl er sicher auch Ärger bekommen würde, allein schon dafür das er ihr vorhin auf den PO geschaut hatte. Okay, gut, er war nass gewesen. Aber trotzdem, sein Blick hatte sich dorthin verirrt!
"Ja, wir sollten wohl wirklich besser reingehen....nicht das wir noch zu spät kommen." nickte sie und setzte sich langsam in Bewegung. Minato folgte ihr und sie gingen langsamen Schrittes in Richtung des Schulgebäudes. "Ich weiß es eigentlich gar nicht so genau.... gab sie auf seine Frage, in welche Klasse sie kommen würde, zu. Ihr Vater hatte heute morgen im Auge noch irgendwas erwähnt....war es 11-3 gewesen? Nein....eher 11-2, aber so sicher war sich Kushina da auch wieder nicht. Es konnte jede der drei Klassen sein. Obwohl....hatte sie nicht einen Zttel dabei, wo eben das drauf stand? "Moment, ich glaube ich habe einen Zettel dabei, wo das drauf stehen müsste." äußerte sie sich schließlich und begann im Gehen in ihrer Tasche rumzukramen, aus der sie schließlich auch den Zettel fischte, den sie gesucht hatte. Während sie ihn sich durchlas und nach der Information suchte, die sie jetzt brauchte, lauschte sie den Worten Minato´s und jauchzte leise auf, als sie, kurz nachdem er gesagt hatte, das er in 11-2 war, sie eben genau dieselbe Ziffer auf ihrem Zettel wiederfand.
Eine Ironie des Schicksals....aber eine schöne.
"So wie es aussieht bin ich in deiner Klasse. Ist das gut?" wandte sie sich mit einem Lächeln an Minato. "Oder sind in deiner Klasse irgendwelche Idioten vor denen ich mich in Acht nehmen muss?"

Minato blickte Fugaku noch leicht missmutig hinterher, doch war er selbst schon eher damit beschäftigt, mit Kushina Schritt zu halten, da sie etwas vor ihm losgelaufen war und er sie hatte aufholen müssen. Zugegeben, die Jacke um ihre Hüfte herum sah schon etwas komisch und gewöhnungsbedürftig aus, aber was sollte sie denn auch machen? Mit nassem Hintern im Schulhaus herum laufen? Nein, natürlich nicht. Dann würden sie die Jungs erst Recht anstarren und dumm anmachen- es gab nicht wenige Idioten auf dieser Schule und vor allem Unterstüfler zeigten von Jahr zu Jahr weniger Respekt-, wobei ihm dieser Gedanke nicht behagte. Irgendwie hasste er es, wenn Mädchen auf Grund ihres Aussehens dauernd gehänselt wurden. Ja, es musste doch ungemein schwer sein, den Vorurteilen etwas entgegenzusetzen. Die einen fügten sich und waren hilfsbereit, brav und immer gut angezogen. Die anderen schienen eher zu rebellieren und sich gegen die allgemeine Ordnung aufzulehnen. Er wusste nicht, zu welcher Gruppe er Kushina stecken sollte. Die meisten hier an der Schule gehörten zur Ersteren und es gab nur wenige, die sich wirklich durchsetzten. Was Kushina anging... vielleicht würde er es noch erfahren in den nächsten Tagen- das hoffte er immerhin. Jedenfalls schien ihm das Schicksal bereits eine Hilfe geleistet zu haben.
"Wow, cool- aber ich muss dich leider enttäuschen: Ryo und ein weiterer seiner ach so tollen Gang sind bei mir in der Klasse.", entgegnete er und wirkte dann doch ein wenig niedergeschlagen- nein, man machte ihr es echt nicht leicht. Aber halt, wollte er sie etwa runterziehen? Nein, er wollte sie aufmuntern, also zurück mit dem Lächeln!
"Und ja, die tun immer so etwas und haben weniger Hirn als andere." Eine Pause folgte- definitiv: Ryo und seine "Freunde", die sich hinter ihm versteckten, waren wahrlich Idioten! "Es sollte selbstverständlich sein, dass man einander hilft. Stell dir vor jeder würde einfach nur zusehen- wo würde die Gesellschaft dann hinsteuern? Ich wills mir gar nicht vorstellen." Kopfschüttelnd ging er weiter und hielt ihr unter anderem auch die Eingangstüren für die Aula und die Gänge auf, durch die sie gehen mussten. Man konnte sich auf dieser Schule wahrlich leicht verirren.
"Aber lassen wir das. Du kommst nicht von hier? Erzähl mal! Wir war deine alte Schule so? Es muss hart sein, Freunde zurück zu lassen- aber die werden dich bestimmt bald besuchen kommen in den nächsten Ferien, oder?" Damit wäre dann auch das Schweigen unterbunden.
Aus eigener Erfahrung wusste Minato dass es dumm war, wenn niemand etwas sagte, man aber nebeneinander herlief und die Schule zum ersten Mal "wirklich" betrachtete. Er selbst kam aus einem anderen Stadtviertel von Tokio und war auf diese Schule gewechselt, nachdem der Schulweg einfach zu weit geworden war- außerdem hatte diese hier bessere Referenzen. Allerdings hatte er sich sehr schnell hier eingefunden, was auch daran lag, dass er selbst eher der offene Typ ist und oft den ersten Schritt tat.
Während sie den Gang entlangliefen kamen ihnen auch die Zehntklässler entgegen, welche Kushina schon auf dem Pausenhof gesehen hatten- offenbar wussten sie noch nicht, was sie von ihr halten sollte. So kam es jedenfalls bei Minato rüber. Ob es dann wirklich gut war, dass sie neben ihm lief? Ein paar von den Zehntklässlern hatte er schon Abfuhren und Körbe erteilen müssen- ob die ihm das verziehen hatten und nun nicht Kushina ächten würden? Er hoffte es mal nicht und lächelte einfach nur begrüßend diejenigen an, welche er kannte und ihnen über den Weg liefen- nicht wenige, wie man bemerkte.
"Soooo... unser tolles Klassenzimmer.", gab er schließlich kund, als sie vor einer geöffneten Tür standen, die in einen Raum führte, aus dem man bereits das "Geschrei" der anderen Mitschüler hören konnte- und man wollte meinen, mit zunehmendem Alter würde man erwachsener werden? Wer hatte diese These bitte aufgestellt? In dieser Klasse war er anscheinend noch gar nicht gewesen, sonst hätte jene These anders ausgesehen. Aber was sollte es. Ein paar der Mitschüler sahen jedenfalls Kushina an- gott sei Dank waren in dieser Klasse überwiegend nette Mädchen, die auch keinen ausschlossen. Eine kam sogar gleich auf Kushina zu, während Minato zu Fugaku blickte, der ihm einen warnenden Blick zuwarf- nur wovor? Das war eine ziemlich gute Frage, doch die würde er innerhalb von drei Minuten beantwortet haben.
"Hinter mir in der Reihe ist noch ein Platz frei. Ari saß vorher da, aber nachdem sie weggezogen ist, kannst du da gerne sitzen.", wandte er sich an Kushina und stellte dann seine eigene Schultasche ab- und bemerkte kurz darauf, warum Fugaku ihn gewarnt hatte:
In das Klassenzimmer gestürmt kam Ryo, welcher alle, die sich ihm in den Weg stellten, beiseite schubste. Er ging zielstrebig auf Minato zu, welcher sich mit einem "Hm?" umdrehte- am Kragen gepackt und an die Schrankwand gedrückt wurde. "Du kleiner...! Wegen dir habe ich Ärger bekommen!" Der Blonde umfasste den Griff Ryos mit seiner Hand und erwiderte den gehässigen Blick gleichgültig. Sie hatten Mathe in der ersten Stunde bei einem Lehrer, welcher generell eher zu spät kam und damit auch ironischerweise der einzige war im Lehrerkollegium, welcher sich das erlaubte. Daher musste er mit Ryo wohl oder übel nun fertig werden. Aber hallo? Hatte er denn nicht schon genug Ärger? Er musste es doch gewohnt sein- also wirklich.
"Man... Mach mal halblang.", stöhnte er ebenfalls gleichgültig mit einer Härte in der Stimme, wie er sie auch unten auf dem Hof angeschlagen hatte. Dabei rollte er auch noch die Augen und blickte hierbei ganz kurz zu Kushina, musste sich dann jedoch einer geballten Faust erwehren, wodurch er mit einem kräftigen Schlag seinerseits Ryos Arm von seinem Kragen weg schlug und die Faust des Unruhestifters gegen die Wand schlug.
Minato selbst duckte sich unter Ryo hinweg und klopfte sich die Hände an der Uniform ab, als ob er sich beschmutzt hätte. Schweigen lag im Klassenzimmer und er hörte, wie Ryo außer sich fluchte. "Irgendwann...", begann er, doch Minato schnitt ihm das Wort ab. "... landest du im Gefängnis- Vorstrafen hast du bestimmt schon genug, K-u-m-p-e-l." Mit diesen Worten setzte er sich seelenruhig, als ob nichts gewesen wäre, auf seinen Platz. Ryo murmelte leise etwas vor sich hin und ließ sich hinten in der letzten Ecke neben seinem Kumpel nieder. Oh, was wohl aus diesem Idioten werden würde?